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Link zum:

„Verkehrsgutachten für den Neubau der L486n – Südumgehung Kevelaer – Winnekendonk“ der DTV-Verkehrsconsult GmbH aus dem Jahr 2008

Link zur:

Untersuchung der Ingenieurgesellschaft Stolz mbH aus dem Jahr 1997

(Quelle: Beide Gutachten wurden im Auftrag des Landesbetriebes Straßenbau NRW erstellt)

 

In Kürze: Beide dem Planfeststellungsbeschluss zugrunde liegenden Verkehrsgutachten sind veraltet und beruhen auf nicht haltbaren Prognosen, besonders die optimistische Einschätzung der Entwicklung des Regionalflughafens Weeze ist absolut überholt. Es fehlt eine Analyse des Entlastungspotentials, das mit dem Ausbau des bestehenden Straßennetzes und Maßnahmen der Verkehrslenkung und -beruhigung zu erreichen wäre. Vor allem fehlt der maßgebliche Einfluss des demografischen Wandels auf das lokale Verkehrsaufkommen.

 

Erläuterung:

Ab S. 9 der zur OW1/L486n im Jahr 2008 vorgenommenen Verkehrsprognose DTV ist zu lesen:

„Insgesamt ist am Kordon um den dargestellten Untersuchungsraum eine Verkehrssteigerung um 7,4% zu erwarten, die maßgeblich durch die relativ starke Entwicklung des Flughafens Niederrhein hervorgerufen wird. (…)

Damit ist auf der neuen Strecke L486n/OW1 nach 2020 mit einem geringfügigen Verkehrsrückgang zu rechnen. (…)

Besonders auffällig sind die starken Zuwächse, die vom Flughafen Niederrhein in Richtung Norden und Süden ausgehen. Diese Entwicklung ist auf das starke prognostizierte Wachstum des Flughafens in den nächsten Jahren zurückzuführen. (…)

Verglichen wurden in der noch älteren Untersuchung der Ingenieurgesellschaft Stolz mbH aus dem Jahr 1997 lediglich die Varianten der zwei Nord- und der Süd-Trassen, nicht Gegenstand beider Untersuchungen hingegen war eine Analyse des Entlastungspotentials, das mit einer Verkehrsführung über die Autobahnabfahrt Uedem/Kervenheimer (Schloß Wissener) Straße zur B9 zu erreichen wäre. Bezeichnenderweise beinhaltet das neue Verkehrskonzept der Großveranstaltung „Parookaville“ genau diese Verkehrsführung.

Völlig unnötig verschärft wird die aktuelle Verkehrssituation zusätzlich durch die nicht nachvollziehbare momentane Verkehrsführung, die aufgrund der Ausschilderung den Verkehr aus Uedem oder über die A57 kommend ausschließlich durch Winnekendonk und die Rheinstraße Richtung Kevelaer lenkt.

Nicht ausreichend abgebildet sind die Folgen und Erfordernisse der demographischen Entwicklung in beiden Verkehrsprognosen!

Kevelaer 01.01.2025 - Einwohner gesamt: 29.170

-         ab 60 Jahre:  9.510

-         ab 80 Jahre:  2.280

Kreis Kleve 01.01.2025 - Einwohner gesamt: 317.620

-         ab 60 Jahre:  105.740

-         ab 80 Jahre: 23.570

Quelle/ siehe Link:

Demografiekonzept Kreis Kleve , S.47ff

Das bedeutet, weit über ein Drittel der Bevölkerung ist dann über 60 Jahre alt.

Heute bereits ist jeder 4. PKW-Halter älter als 60 Jahre, wobei von älteren Verkehrsteilnehmern weniger und kürzere Strecken zurückgelegt werden (sinkende Verkehrsleistung in km), siehe Link:

Kraftfahrt-Bundesamt „Fachartikel – Halter der Fahrzeuge Stand 2011“.

Hier sprechen die Zahlen für sich und es sind moderne Konzepte zur Bewältigung dieser enormen Herausforderung erforderlich, um die älteren Mitbürger weiter am gesellschaftlichen Leben teilhaben lassen zu können, mit erschwinglichen Lösungen für die individuelle Mobilität.

Investitionen in diesem Bereich bringen echte Lebensqualität, dazu sind keine neuen Straßen erforderlich. Wir wollen spazieren gehen, wandern, Rad fahren, Ruhe, Erholung und Natur genießen können ohne vorher in ein Auto steigen zu müssen. Das können wir nicht mehr, wenn wir auch noch unsere letzten Naherholungsgebiete und Naturräume wie die Binnenheide für neue Straßen opfern.

 

In den Niederlanden werden Gewerbe- und Industriegebiete direkt an den Autobahnen gebaut, der Verkehr in den Ortschaften wird konsequent beruhigt und die Niederländer schützen ihre Naturschutzgebiete so erfolgreich, dass wir Niederrheiner oft dorthin fahren, um die wunderschönen Naturschutzgebiete aufzusuchen und dort Erholung zu finden.

Was machen wir hier bei uns: Gewerbegebiete in unmittelbarer Nähe von Siedlungen errichten - die Konflikte sind vorprogrammiert, Mensch und Natur werden rücksichtslos und mit weit reichenden, desaströsen Folgen untergeordnet.

 

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